nia intracellularis auf die Verdauungs- funktion untersucht wurde. Hierzu wur- den 36 Schweine in Gruppen zu je zwölf Tieren eingeteilt, die entweder mit der Schluckimpfung gegen Ileitis geimpft wurden oder nicht. Dann erfolgte eine künstliche Lawsonieninfektion. Die Aus- wirkungen der Infektion analysierten die Forscher u. a. anhand von Kot- und Ge- webeproben. Im Ergebnis haben die ge- impften Tiere in den 19 Tagen nach der Infektion 1.020 g/Tag zugenommen, die infizierten nicht geimpften 759 g/Tag. Auch die Futterverwertung war besser bei der geimpften Gruppe. Die Forscher fol- gern daraus, dass eine Ileitis durch eine krankheitsbedingte Gewebeveränderun- gen im Darm eine verminderte Verdau- ungsfunktion verursacht. Im Umkehr- schluss konnte gezeigt werden, dass die Schluckimpfung die Rohprotein- sowie Stickstoffverdaulichkeit steigerte, was für andere Lawsonien-Impfstoffe so nicht be- wiesen ist. Speziell die verbesserte Roh- proteinverdaulichkeit durch die Schluck- impfung ist vor dem Hintergrund der zu senkenden Proteingehalte im Futter von besonderem Vorteil. Zusätzlich steigerte die Ileitis-Schluckimpfung die Kohlenhy- dratverdaulichkeit. Auch bei hohem Leistungsniveau In einer weiteren Studie wurde die Wirt- schaftlichkeit der Ileitis-Schluckimpfung in einem Betrieb mit hohem Leistungsni- veau und höchsten Anforderungen an Hygiene und Management überprüft. Der Betrieb wirtschaftet im geschlossenen System mit Flüssigfütterung. Schon seit zwei Jahren kämpfte man dort gegen mi- nimale Anzeichen der subklinischen Ile- itis. Die wirtschaftlichen Verluste sind bei dieser unerkannt verlaufenden Form durch die andauernde Mastminderleis- tung groß. Mit diesem Versuch wollte man heraus- zufinden, ob sich die Schluckimpfung im Hinblick auf Wachstum und Futterverwer- tung der Schweine auch in einem Betrieb lohnt, der trotz subklinischer Ileitis bereits ein hohes Leistungsniveau hat. Das Ver- suchsdesign sah wie folgt aus: • Eine gleiche Anzahl Ferkel wurde mit der Schluckimpfung gegen Ileitis geimpft bzw. als Kontrollgruppe nicht geimpft. • Am 40. Lebenstag wurden drei Grup- pen mit jeweils 72 geimpften sowie drei Gruppen mit jeweils 72 ungeimpften Fer- keln als Kontrolle in die Mast eingestallt (insgesamt 432 Tiere). • Die Studie wurde verblindet durchge- führt. Die Mitarbeiter wussten nicht, wel- che Gruppe geimpft war. Die geimpften Gruppen wurden wäh- rend der 99 Tage dauernden Mast mit den ungeimpften Kontrollgruppen hinsichtlich täglicher Zunahme und Futterverwertung verglichen. Die Ergebnisse des Versuches: Die geimpften Schweine nahmen täg- lich durchschnittlich 25 g mehr zu als die ungeimpften Tiere und hatten eine um 0,04 verbesserte Futterverwertung. Am Ende der Mast wiesen die geimpften Schweine trotz des etwas geringeren Ein- stallgewichtes ein um 2 kg höheres End- gewicht auf gegenüber den Tieren aus der Kontrollgruppe (Tabelle 2). Das be- deutet einen finanziellen Mehrerlös für die geimpften Schweine von 4,76 € (Fut- terpreis 30 €/dt; Schweinefleisch LG 1,70 €/kg). Damit lohnt die Ileitis-Schluck- impfung auch für Betriebe mit hohem Leistungsniveau und vermeintlich gerin- gen Auswirkungen einer subklinischen Ileitis, da die Impfkosten durch den er- zielten Mehrerlös aufgewogen werden. Fazit • Studien zeigen, dass die Ileitis-Schluck- impfung hilft, die mit der Erkrankung ein- hergehenden Darmschädigungen zu re- duzieren und die Verdauungsfunktion zu verbessern. • Die Schluckimpfung führt zu einer verbesserten Futterverwertung. Erhebli- che Mehrerlöse je Schwein von über 3,30 €/Tier sind keine Seltenheit. • Trotz des schon hohen Leistungsni- veaus war im Versuch noch eine Leis- tungssteigerung bei den geimpften Schweinen möglich. • Die Art des Verlaufs einer Ileitis-Erkran- kung, ob subklinisch oder chronisch, hat- te in den Studien keinen Einfluss auf den leistungssteigernden Effekt der Impfung. 1. Die Impfung wirkt Land Tierzahl Verlaufsform Ø Futterverwertung vor Impfung nach Impfung Differenz Frankreich Deutschland 2.792 38.510 subklinisch chronisch Spanien 29.060 subklinisch Philippinen 942 USA 120.444 chronisch subklinisch 3,12 3,16 2,95 2,90 3,02 2,89 2,98 2,80 2,36 2,94 - 0,23 % (7 %) - 0,18 (7,4 %) - 0,15 (18,6 %) - 0,54 (5,1 %) - 0,08 (2,7 %) 1) Feldstudie zur Wirkung der Ileitis-Schluckimpfung auf die Futterverwertung. Die Ileitis-Schluckimpfung führte in fünf Feldversuchen zu einer verbesserten Futterverwertung – unabhängig von der Verlaufsform (subklinisch oder chronisch). 2. Höhere Tageszunahmen Parameter Kontrollgruppe Impfgruppe Differenz Anzahl Schweine - 0,4 Einstallungsgewicht (kg) + 2,0 Gewicht zum 1. Schlachttermin (kg) + 25 Tageszunahme (g) + 0,03 Tägliche Futteraufnahme (kg) Futterverwertung - 0,04 1) Effekt der Impfung auf die Mastschweine vom Tag der Einstallung in die Mast bis zum ersten Schlachttermin (Mastdauer 99 Tage). 215 25,9 103,3 781 2,13 2,73 Quelle: Versuchsgut Sterksel – 215 25,5 105,3 806 2,16 2,69 Die geimpften Schweine nahmen täglich durchschnittlich 25 g mehr zu als die ungeimpften Tiere und hatten eine um 0,04 verbesserte Futterverwertung (Mastdauer 99 Tage). 9