SoundTalks® Account hinzugefügt, so dass ich nun auch Zugriff auf die Daten habe und alarmiert werde. Die PushNachricht hilft mir bei der Besuchsplanung und Kommunikation mit dem Betrieb. Denn wenn sich die Alarmmeldung auf meinem Handy zeigt, dann rufe ich den Betrieb an und versuche zu klären, was los ist bzw. wann ich auf den Betrieb komme, um mir die Schweine anzusehen. Es ist so einfa cher, den Besuch in den Tagesablauf ein zuplanen oder auch mich mit den Mitar beitern abzusprechen, als wenn ich einen Anruf bekomme, dass ich sofort kommen soll, weil es den Schweinen schlecht geht. Das Monitoringsystem hilft uns Tierärzten dabei, vorausschauend und nicht als Feu erwehr zu agieren. Den Betrieben selber hilft es aber genauso beim Zeitmanage ment, denn sie wissen ja schon vorher, ob die Tiere ein Problem haben, also mehr Zeit in Anspruch nehmen oder eben ge sund sind. Betreuen Sie Betriebe, die das System bereits nutzen? In der kurzen Zeit, seitdem SoundTalks® auf dem Markt ist, haben einige Betriebe im In und Ausland das System eingebaut. Auch ein Betrieb von meinen Kunden nutzt es schon seit Oktober 2021 in vor erst 2 Abteilen. Insgesamt knapp 1100 Schweine stehen so unter der Überwa chung von 4 Monitoren. Dort gab es vor her immer wieder Husten in der Mast, die Mastleistungen gingen zurück, aus 100 Masttagen wurden 115, irgendwas lief nicht gut. Das sind natürlich genau die Faktoren, die man bei diesen Futterprei sen nicht gebrauchen kann. Damals gin gen 5 Tiere in Sektion, aber auch Blut proben und Speichelproben wurden untersucht. Aus den ersten Untersuchun gen ergab sich eine uneinheitliche Erre gerlage. Durch die Installation von Soundtalks bekamen wir dann über die Alarmmeldungen schon früher Hinweise auf die Erkrankung und konnten sehr früh Proben ziehen. Die Diagnostik ergab dann wertvolle Hinweise zu einem so frü hen Zeitpunkt, den wir ohne SoundTalks® niemals so früh gewählt hätten. Manche Erreger wie z.B. die Influenza sind ja auch nur im frühen Stadium zu finden. Wir er kennen Atemwegsprobleme jetzt sehr viel schneller und können die Tiere eher be handeln. Dementsprechend schneller ist das Atemwegsproblem wieder vorbei. Zu dem können wir den Zeitpunkt des Hus Dr. Martin Pfützner ist Bereichsleiter Schwein und Geflügel in der Tierärztlichen Praxis am Weinberg in Jessen, Sachsen-Anhalt tenbeginns besser eingrenzen und nach Lösungen suchen, wie wir das Problem besser in den Griff bekommen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiter anfangs nicht glauben wollten, dass die Schweine wirklich ein Problem haben, weil man ihnen noch nichts ansieht. Doch das System hat reagiert und sollte auch Recht behalten. Insgesamt ist das System eine gute Hilfe für den Betriebsleiter und den Tierarzt. Es unterstützt damit die Be triebe ihre Leistung bzw. die ihrer Tiere zu optimieren und Kosten einzusparen. Stören die vielen Geräusche im Stall das System? Nein, die Umgebungsgeräusche z.B. der Futterkette, der Lüftung oder auch grun zende Schweine filtert das System heraus. Nur hustende Schweine führen zu einer Warnmeldung bzw. einem Alarm. Sie sind auch Landwirt und betreiben seit kurzem eine Schweinezucht. Nut- zen Sie auch hier SoundTalks®? Ich wollte einen eigenen Betrieb haben, in dem ich die Maßnahmen und Produk te, die ich als Tierarzt empfehle, selber umsetzen und testen kann. Das ist mit dem neuen Betrieb nun möglich. Deshalb plane ich gerade auch den Einbau des SoundTalks® Systems. Ich beobachte in meinem Betrieb schon länger ein subkli nisches Hustengeschehen, obwohl die Leistung ansons ten in Ordnung ist. Mit dem Husten monitoring erwarte ich früher Hinweise, wann der Husten auf tritt, um die Ursache zu finden. Denn aus meinen bisherigen Er fahrungen mit SoundTalks® weiß ich, dass oft Rückschlüsse gezo gen werden können, beispielswei se von einem plötzlichen Husten geschehen auf eine Stallreinigung mit Hochdruckreiniger im Nach barstall oder plötzlich veränder ten Stalltemperaturen. Ich möchte mit SoundTalks® die Lüftung opti mieren, die Schwankungen zwi schen der Tages und Nachttem peratur herausfinden, und sehen, wie der Wind das Stallklima und damit das Hustengeschehen be einflusst. Eventuell installiere ich dann noch Windnetze oder pflanze Hecken. Denn das System warnt auch bei Schwan kungen der Temperatur und der Luft feuchtigkeit im Abteil. Ich finde es span nend, Daten zu sammeln und damit zu arbeiten. Warum gehen Sie gerade jetzt diesen Schritt mit dem eigenen Betrieb? Warum ich diesen Schritt gehe? Ich glau be fest an die deutsche Schweinehaltung und auch daran, das deutsche Ferkel über kurz oder lang wieder sehr gefragt sein werden. Aber es stimmt, der Zeitpunkt ist speziell. Die Banken wollten mir auch zu erst keine Unterstützung gewähren. Doch unser umfangreicher Geschäftsplan, der auch innovative Tools mit Mehrwert wie z.B. SoundTalks® enthielt, überzeugte sie dann doch. Wie viele Ställe wollen Sie mit Moni- toren versehen? Der Betrieb umfasst 3.700 Zuchtsauen und 18.000 Aufzuchtplätze. In jedem Auf zuchtstall soll ein Monitor hängen, das wären dann insgesamt 18 Monitore. Das Gesamtgebäude ist 150 m lang und die Anlage hat 10 m Gefälle, weshalb wir ge rade schauen, wo das Gateway am besten installiert wird, damit das Internet über die gesamte Anlage sicher funktioniert. Hier hilft das Team von Boehringer Ingel heim sehr, den richtigen Standort für die einzelnen Geräte zu finden. Herr Dr. Pfützner, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg! 11