2-2024 Tiergesundheit und mehr INFORMATIONEN RUND UM SCHWEIN UND RIND Rind Kein Kälber- durchfall Schwein Starke Ferkel

Ileitis im Griff – gesunde Schweine ohne Stress Lawsonien verursachen verschiedene schwere Krankheitsbilder, aber auch Verluste. Das Leitsymptom ist plötzlich einsetzender Durchfall. Die orale Ileitisimpfung führt nicht nur zu einer stabileren Tiergesundheit, sondern auch zu einer kürzeren Mastdauer und zu höheren Tageszunahmen. Die Familie Wiegand betreibt in dritter Generation einen landwirt- schaftlichen Betrieb in Homberg- Mühlhausen, Hessen. Schwerpunkte des Betriebs sind die Schweinemast mit 1.200 Plätzen, der Ackerbau sowie seit einigen Jahren auch der Anbau von Erdbeeren. Es gibt immer viel zu tun auf dem Familienbetrieb, der von dem Betriebs- leiter Rainer Wiegand und seiner Frau sowie der Tochter und deren Mann bewirtschaftet wird. Damit der Arbeitsan- fall gut bewältigt werden kann, sind ruhige Abläufe und vor allem eine stabile Tiergesundheit wichtig. Aktuell ist das auch der Fall, aber im letzten Jahr hatten einzelne Schweine immer mal wieder akuten Durchfall, oft schon relativ kurz nach dem Einstallen. Tierärztin Dr. Nicole Rudolph von der Tierarztpraxis Pfannes in Wabern betreut den Betrieb Wiegand schon lange. Sie äußerte schnell den Verdacht auf Ileitis bzw. den Erreger Law- sonia intracellularis, was dann auch durch Laborbefunde bestätigt wurde. Bei der Ileitis, so heißt die Erkrankung durch die Lawsonien, schädigt der Erreger die Darmschleimhaut des infizierten Tieres. Dadurch wird die Immunabwehr verrin- gert, andere Erreger haben ein leichteres Spiel. Zusätzlich verschiebt sich die Zusammensetzung des Mikrobioms ungünstig, was die Situation zusätzlich verschlimmert. Antibiotika sind nur bedingt eine Option „Für die Schweine äußert sich die akute Infektion mit Lawsonien in plötzlich ein- d n a g e i W : o t o F Rainer Wiegand ist zufrieden mit dem Ergebnis der oralen Ileitisimpfung. 3

Die Ileitispumpe dosiert die Impstoff- stammlösung innerhalb von 6 Stunden in die Tränkwassertröge, so dass die Schweine sich beim Saufen selber impfen. Nach 6 Stunden ist die Impfung ohne weiteres Zutun beendet. Jedes Schwein hat dann seine Dosis aufgenommen.“ Sie empfiehlt, die Impfung vormittags zu starten, weil die Schweine dann am ak- tivsten sind und sicher zum Wasser ge- hen. Rainer Wiegand ist erleichtert: „Die Pumpe bringt die Impfung schnell und problemlos zum Tier. Die Schweine imp- fen sich quasi von selbst, das läuft stress- frei und in einer überschaubaren Zeit ab. Wir haben so deutlich weniger Zeitauf- wand als mit der Nadelimpfung. Und die Wirkung der oralen Impfung ist identisch, eigentlich sogar besser“, zeigt sich Rainer Wiegand sehr zufrieden. Bessere Leistungsdaten, mehr Erlös Was für ihn noch zählt: Über das stress- freie Impfen und eine deutlich stabilere Tiergesundheit hinaus überzeugt die ora- le Ileitis-Impfung auch noch durch besse- re Leistungsdaten. „Wir haben die Daten aus dem Bestandsregister sowie die Ein- zeltierdaten aus IQ Agrar für die Schlachttiere ausgewertet, und zwar zu ungeimpft, Nadelimpfung und oraler Impfung, jeweils 1.200 Tiere. Wir können sagen, dass sich die Verluste der geimpf- ten Schweine im Vergleich zu ungeimpft deutlich reduziert haben von 3,1 % auf wasser oral gegen Ileitis geimpft werden. Tierärztin Dr. Nicole Rudolph erklärt den Ablauf: „Man stellt nur die Impflösung mit Wasser, dem blauen Wasserstabilisa- tor Thiosulfat und den benötigten rund 600 Impfdosen her. Das ergibt alles zu- sammen 3 Liter Stammlösungsvolumen. Schließlich wird die Pumpe angestellt, damit sie innerhalb von 6 Stunden den Impfstoff in jedes Abteil transportiert. Der blaue Farbstoff zeigt an, wo sich die Impfstofflösung befindet und sichert zu- gleich als Stabilisator die Impfung ab. Ileitis – nicht allein der Durchfall ist das Problem Der Erreger der Ileitis, Lawsonia intra- cellularis, verursacht verschiedene Krankheitsbilder. Manche führen zu schweren Verlusten, wie die akute Form der Ileitis, die sogenannte PHE (porzine hämorrhagische Enteropat- hie). Das Leitsymptom ist plötzlich ein- setzender Durchfall. Betroffen sind meist der Endabschnitt des Dünn- darms und die ersten Abschnitte des Dickdarms. Häufig beobachtet man Ausbrüche bei mehreren Schweinen einer Gruppe gleichzeitig. Meist ge- schieht dies kurze Zeit nach einer typischen Belastungssituation der Schweinegruppe, wie z. B. dem Umgruppieren oder nach dem ersten Abverkauf zum Schlachten. Verluste von bis zu 50 % innerhalb betroffener Gruppen können auftreten. Aufgrund des höheren Alters der betroffenen Schweine und der hohen Mortalität hat die akute Form beson- ders starke ökonomische Auswirkun- gen für den Betrieb. Mildere Verläufe der Ileitis, die mit Durchfällen und Kümmern einhergehen, sind PIA (porzine intestinale Adenomatose) und die subklinische Ileitis, welche zu Leistungsverlusten führt und damit zu erheblichen wirtschaftlichen Einbu- ßen. 1,3 % bzw. 1,2 %. Wir ha- ben 70 g/Tag mehr Tages- zunahmen bei den oral geimpften Schweinen im Vergleich zur Nadelimpfung, weniger Auseinander- wachsen und eine deutlich kürzere Mast- dauer. Speziell der letzte Punkt ist sogar unserem Ferkelerzeuger aufgefallen, weil wir jetzt früher ausstallen und rund 14 Tage früher Ferkel von ihm bekom- men“, freut sich Rainer Wiegand über die guten Ergebnisse. Ein weiterer Pluspunkt für die orale Impfung zeigte sich bei der Qualität der Schlachtkörper. Sie hat sich über höhere Indexpunkte durch die orale Impfung im direkten Vergleich zur Injektionsimpfung verbessert: Standardisiert auf ein Gewicht von 96 kg und bei einem angenomme- nen Basisdurchschnittspreis von 2,00 € brachte am Schlachthof jedes oral ge- impfte weibliche Schwein 2,11 € mehr und jeder oral geimpfte Kastrat 2,88 € mehr ein als die mit Nadel geimpften Tie- re, hat der Mäster errechnet. Nahezu alle Mastbestände mit Ileitis infiziert Dr. Nicole Rudolph ist ebenfalls erleich- tert über die guten Impfresultate: „Die Infektion der Tiere ist scheinbar so spät, dass wir mit der Impfung innerhalb der ersten Woche nach Einstallung in die Mast einen guten Zeitpunkt erwischen, so dass die Tiere eine gute Immunität aus- bilden können. Die Impfung reduziert den Erreger um ein Vielfaches und macht eine Antibiose unnötig. Ich kann es nicht verstehen, dass der Impfstoff noch nicht flächendeckend eingesetzt wird, denn es ist bekannt, dass 95 % der Mastschweine mit dem Erreger infiziert sind und Anti- körper haben. Also setzt sich jeder Be- trieb mit dem Erreger auseinander und hat die gleichen Leistungseinbußen. Je- der Mäster könnte mit dem Impfstoff mehr aus der Futterverwertung heraus- holen und die Mastdauer verkürzen. Je- der Tag mehr am Ende der Mast, die das Tier Futter frisst, kostet richtig Geld.“ 5

Auf einen Blick • Ferkel versetzen wenn möglich ver­ meiden, da mit den Ferkeln auch Krank­ heiten verbreitet werden • Ferkel nur versetzen, wenn es wirklich nötig ist und die Sau den Wurf nicht optimal versorgen kann • Nur die überzähligen Ferkel versetzen und aus dem Wurf nur die stärksten Ferkel versetzen • Ferkel nur innerhalb 48 Stunden nach der Geburt versetzen • Ferkel erst nach der Kolostrumaufnah­ me versetzen, denn Ferkel sollten im­ mer das Kolostrum von der eigenen Mutter erhalten. Nur die Immunzellen der eigenen Mutter können die Darm­ wand der Ferkel passieren und den Aufbau der Immunität unterstützen. • Nur gesunde Ferkel versetzen, kranke Ferkel sollten in ihrem Wurf bleiben In einer niederländischen Sauenherde (860 Sauen) wurden die Ferkel am 1. und 2. Lebenstag einzeln mit einer elektronischen Ohrmarke markiert, be­ vor sie versetzt wurden. Nach dem Ferkel versetzen teilten die Forscher*innen die Tiere in drei Gruppen ein: 1. Ferkel bleiben bei der Muttersau und wurden nicht versetzt (Own) 2. Ferkel von zwei Muttersauen in einen Wurf versetzt (Cross2) 3. Ferkel von drei oder mehr Mutter­ sauen in einen Wurf versetzt (Cross3+). Kategorien abhängig vom Geburtsgewicht Nach der Schlachtung der Mastschweine (Datensatz umfasste 25.911 Tiere) wurde die individuelle Tageszunahme berechnet (Schlachtgewicht dividiert durch Alter; kg/ Tag), ebenso die Sterblichkeit (registrierte Todesursachen ohne Schlach tung divi­ diert durch Gesamtzahl der Tiere; %). 1.810 Schweine wurden bei der Geburt gewogen und abhängig vom Geburts­ gewicht in Kategorien eingeteilt: • Kleine Ferkel (0,1,06 kg; 0,25­Perzentilwert), • Mittlere und größere Ferkel (1,48 kg; 0,75­Perzentilwert). Weiterhin gab es im Datensatz eine Kategorisierung abhängig vom Alter, in welchem die Ferkel versetzt wurden: • 0 – 3 Tage alt • 4 – 7 Tage alt • 8 + Tage alt Ferkel profitieren vom Versetzen weniger als gedacht Manche Ergebnisse waren wenig über­ ihrer raschend, andere dagegen Deutlichkeit schon. Zu erwarten war, dass in die Ferkel aus der Gruppe mit dem größeren Geburtsgewicht die höchsten Tageszunahmen (über 0,520 kg/Tag) ver­ zeichneten und die geringsten Verluste (unter 10 %). Hierbei spielte es keine Rolle, ob die Ferkel mit verschiedenen Ferkeln an eine Ammensau versetzt wurden oder mit den Wurfgeschwistern an der Muttersau blieben. Auch die Ferkel aus der Gruppe mit dem mittleren Geburtsgewicht kamen teilweise gut mit dem Versetzen zurecht, doch hier zeigte sich bereits, dass die Tageszunahme sowie auch die Verluste mit sinkendem Geburtsgewicht schlechter wurden ( zwischen 0,500 kg/Tag und 0,520 kg/Tag und zwischen 10 und 15 %). Die kleinsten Ferkel hatten große Probleme nach dem Versetzen, nahmen deutlich weniger täglich zu (unter 0,500 kg/Tag) und die Verluste stiegen auf bis zu 35 % an. Insgesamt zeigen die Daten, dass das Versetzen verschiedener Ferkel an eine Ammensau genauso zu negativen Effekten führt wie das Versetzen der kleinen Ferkel. Frühes Versetzen ist besser Hinsichtlich des Alters, in dem die Ferkel versetzt wurden, ergab die Auswertung, dass lediglich die früh innerhalb der ersten drei Tage versetzten Ferkel noch eine akzeptable tägliche Zunahme von über 0,520 kg/Tag auf­ wiesen, und auch nur die schwereren Ferkel. Je später das Versetzen geschah und je weniger Gewicht die Ferkel hatten, desto negativer wirkte sich das Versetzen aus. Dies bestätigte sich dann auch in der Zunahme der Sterblichkeit auf über 15 % bei den leichteren Ferkeln und den späteren Versetzterminen. Ein Grund für die Vorteile des frühen Versetzens ist die Zitzenordnung. Diese etabliert sich erst nach zwei bis drei Tagen und jedes Ferkel hat dann seine eigene, ergiebige Zitze. Wird durch späteres Versetzen ein Ferkel seiner Zitze entrissen, kann es sich unter Umständen an der Ammensau keine eigene Zitze mehr suchen, weil alle bereits belegt sind. Ferkelwürfe beim Versetzen nicht mischen Die Forscher*innen geben an, dass nicht alle Schweine mit Ohrmarken in den Da­ tensatz einbezogen wurden, weil 6,93 % der Schweine ihre Ohrmarken verloren. Sie vermuten, dass über durchschnittlich viele kleine Ferkel ihre Ohrmarken ver­ loren haben, da sie mehr Tage brauchten, um das Schlachtgewicht zu erreichen. Die fehlenden knapp 7 % auswertbarer Da­ ten, die hauptsächlich der Gruppe der kleinen Ferkel zu zuordnen sind, führen nach Ansicht der Forscher*innen dazu, dass die negativen Produktionsergebnisse der Gruppe „ Kleiner“ sogar unterschätzt sein könnten. Insgesamt ziehen die For­ scher*innen das Fazit, dass kleinere Ferkel nicht vom Versetzen profitierten. Größere Ferkel kamen mit dem Versetzen zurecht. Bei den mittelschweren Ferkeln waren es die Tiere, die nach dem 3. Le­ benstag ( Gruppe Cross3+) versetzt wur­ den, die unter dem Versetzen litten. Die Forscher empfehlen aufgrund der Studienergebnisse, dass es für die Ferkel, die Tiergesundheit und die Produktions­ ergebnisse das Beste ist, wenn die Ferkel gar nicht versetzt werden. Sollte es aber dennoch nötig sein, weil die Sau ihren Wurf nicht optimal versorgen kann, so sollten nur die größeren Ferkel früh versetzt werden, jedoch erst nach der Kolostrumaufnahme. 1) Studie: Nuijens, M. et al.: Cross-fostering affects grow-finishing pig results depending on birth weight and age of cross-fostering. IPVS 2024, Leipzig 7

gesamten Bestand und das kann zu einer unberechenbaren Dynamik führen. Die Infektion wird zunächst innerhalb der Sauenherde weitergegeben und sorgt wie in diesem Fall für vermehrte Umrau­ scher und Aborte. In der Folge wird das PRRS­Virus von Sauen über die Gebär­ mutter an die Ferkel weitergegeben, wo­ durch es zur Geburt von PRRS­positiven Ferkeln kommt (virämische Tiere). Diese infizieren dann weitere Ferkel und das PRRS­Virus kann sich so im gesamten Tierbestand verbreiten. Es zirkuliert durch verschiedene Altersgruppen. Das Gruppieren von infizierten mit noch nicht infizierten, aber empfänglichen Tieren, zum Beispiel beim Absetzen, erhöht den Erregerdruck in Kombination mit einer gesenkten Immunabwehr durch Absetz­ stress. Infizierte Tiere sind nicht nur eine Ansteckungsquelle für die Ferkel in der Aufzucht, sondern auch für den gesam­ ten Bestand. Hygienemaßnahmen sind hier sehr wichtig, aber in der Realität lei­ der nicht immer perfekt umsetzbar. Impfkonzepte angepasst Was also tun? Aufgrund des PRRS­Ge­ schehens im Sauenbestand entschieden wir uns, die komplette Herde zweimal im Abstand von vier Wochen gegen PRRS zu impfen. Hierfür verwendeten wir einen PRRS­Lebendimpfstoff, der speziell für Sauen angeboten wird. Gerade in der Phase einer instabilen Sauenherde war es von Vorteil, dass dieser Impfstoff sehr gut wirksam und gleichzeitig sehr verträglich ist. Dies hilft uns gerade bei Bestandsimp­ fungen, wenn alle Jung­ und Zuchtsauen in allen Produktionsstufen geimpft wer­ den. Um das Feldvirus nach und nach zu verdrängen, muss die Impfdecke lücken­ los sein und der Impfschutz aufrechter­ halten werden. Damit dies gelingt, wer­ den die Sauen nach der doppelten Bestandsimpfung konsequent alle drei Monate weiterhin bestandsweise gegen PRRS geimpft. Dies führt zu einer zeit­ gleichen Immunitätsausbildung bei allen Sauen des Bestands und erschwert es dem PRRS­Virus, Tiere mit schwacher Im­ munitätslage zur Virusvermehrung zu finden. Wie der vorliegende Praxisfall je­ doch auch zeigt, sind gegen PRRS un­ geimpfte Ferkel im Abferkelstall und in der Aufzucht eine weitere wichtige Infek­ tionsquelle für die Sauenherde. Daher fiel sehr schnell die Entscheidung, auch die Ferkel gegen PRRS zu impfen. Ziel war es, sowohl den Infektionsdruck auf die Sauenherde zu reduzieren als auch das Krankheitsgeschehen bei den Ferkeln im Flatdeck mit typischen PRRS­Sympto­ men, Husten, Bindehautentzündungen oder Kümmern in den Griff zu bekom­ men. Um dies umzusetzen, stellten wir das Impfschema bei den Ferkeln um. Zu­ vor wurden die Ferkel im Alter von vier Wochen mit einer Kombivakzine gegen das Circovirus (PCV2) und Mykoplasmen geimpft. Da jetzt eine dritte Impfung in einem PRRS­instabilen Bestand notwen­ dig wurde, werden die Ferkel nun an Tag 17 gegen PCV2 und PRRS (gemischt) ge­ impft und zum Absetzen separat gegen Mykoplasmen. Der Vorteil bei der vorge­ zogenen PRRS­Impfung am 17. Tag ist, dass die Ferkel noch ausreichend Zeit für die Ausbildung der (zellulären und hu­ moralen) Immunität haben, bevor sie möglicherweise im Flatdeck mit PRRS­ Felderregern konfrontiert werden. In an­ deren Betrieben haben wir bereits sehr gute Erfahrungen mit der kombinierten PCV2­ und PRRS­Impfung am 17. Le­ benstag gemacht. Der für die Mischung mit PRRS zugelassene Circoimpfstoff wirkt zudem zuverlässig gegen alle aktu­ ellen Circovirus­Felderreger, auch gegen den schon längere Zeit in Deutschland vorherrschenden Stamm PCV2d. Die se­ parate Mykoplasmenimpfung rund um den Absetzzeitpunkt funktioniert in der Regel zuverlässig. Seitdem wir den Infek­ tionsdruck im Flatdeck senken konnten, wird die Mycoplasmen­/Circo­ und PRRS­ Impfung komplett zum Absetzen verab­ reicht. Bei PRRS ist Geduld gefragt Das Überstehen eines PRRS­Einbruchs erfordert Geduld, wie der beschriebene Fall einmal mehr belegt. Das Krankheits­ geschehen in der Sauenherde zog sich insgesamt von den ersten Krankheitsan­ zeichen über die beiden Bestandsimp­ fungen und das Abklingen der Sympto­ me über einen Zeitraum von etwa zehn Wochen hin. Alle Beteiligten müssen sich darauf einstellen, dass es dauern wird, bis der Impferfolg vollumfänglich sichtbar wird. Ab dem 70. Trächtigkeitstag können sich nämlich die Ferkel im Uterus infizie­ ren. Das heißt, dass alle Sauen, die zum Zeitpunkt der Impfung bereits mehr als 70 Tage tragend sind, für sich selbst ihre Immunität aufbauen werden. Die in ihrer Gebärmutter bereits heranwachsenden Ferkel sind zu diesem Impfzeitpunkt jedoch ver­ mutlich bereits mit dem PRRS­Feldvirus infiziert und werden in­ folgedessen noch PRRS­positiv geboren. Erst wenn die Sauen, die bei der Be­ standsimpfung weniger als 70 Tage tra­ gend waren, in den Abferkelstall kom­ men, kann mit der Geburt PRRS­negativer Ferkel gerechnet werden. Dies haben wir kontinuierlich mittels Hodensaftproben nachgewiesen. Gesundheitsstatus verbessert Letztlich haben sich die eingeleiteten Maßnahmen bezahlt gemacht. Mit dem Abklingen der PRRS­Krankheitswelle werden derzeit wieder über 90 Prozent Abferkelquote bei etwa 32 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr erreicht. Im Flatdeck verbesserte sich die Gesundheit der Tiere mit der eingeführten PRRS­ Impfung deutlich mit jeder neuen Grup­ pe. Bereits die ersten geimpften Ferkel waren vitaler und erreichten auch zügig eine stabile Futterkurve. Die Tiere wuch­ sen folgerichtig mit jeder neuen Gruppe gleichmäßiger. Die Verluste sanken von über 5 wieder auf etwa 1 Prozent. Zusätzlich konnte mit dem Einstieg in die Impfung die Antibio­ tikagabe auf ein Minimum reduziert wer­ den, da sich das sekundäre Streptokok­ kenproblem wieder gelegt hatte. Festzuhalten bleibt auch, dass der Sau­ enbetrieb durch diese PRRS­Welle er­ hebliche Leistungseinbußen erlitten hat. Der Medikamenteneinsatz stieg ebenfalls deutlich an. Das Problem zog sich sogar weiter bis zu den angeschlossenen Mäs­ tern. Hier wurden mit den PRRS­infizier­ ten Tieren auch schlechtere Durchgänge gefahren. Deutschlandweit und insbeson­ dere in viehdichten Regionen stellt das PRRS­Virus eine permanente Herausfor­ derung (Bedrohung) für Schweinebetrie­ be dar. Sowohl Ferkelerzeuger als auch Schweinemäster sollten die Verluste durch PRRS genau im Auge behalten. Im vorliegenden Fall sind sich beide einig, dass in die PRRS­Ferkelimpfung gut in­ vestiert ist. Der deutlich verbesserte Ge­ sundheitsstatus in den Beständen spricht für sich. Erstveröffentlichung des Falls in „agrarheute“ 9

rung, dass alles wie geplant läuft. „Leistung, sprich viel Milch, geht nur mit gesunden Kühen. Wir machen lieber vor­ neweg die Arbeit und setzen auf Vorbeugung. Das ist gut fürs Tier und auch für unsere Arbeitsabläufe. Vorbeu­ gung fängt bei uns schon beim Kalb an. Die Basis für gesunde und leistungsfähige Kühe sind die Kälber, deshalb legen wir großen Wert auf eine optimale Aufzucht.“ Biestmilch sichert Kälbergesundheit Ein Kalb ist in den ersten Lebenswochen sehr anfällig für Krankheiten aller Art, weil es sein eigenes Immunsystem erst noch aufbauen muss. Atemwegs­ erkrankungen, vor allem aber Durchfall, können die Kälbergesundheit sehr gefährden. Das Einzige, was dem Kalb Schutz für den Lebensstart spendet, sind die Antikörper der Mutterkuh, die sich in der Biestmilch anreichern und die das Kalb direkt nach der Geburt aufnehmen muss. Verena Hußmann weiß um die Wichtigkeit der Biestmilch: „Unsere Kälber kommen nach der Geburt ins Kälberiglu, wo sie möglichst schnell mindestens 3 bis 4 Liter Biestmilch bekommen. Die Biestmilch melken wir der Mutterkuh mit einer fahrbaren Melkmaschine ab. So stellen wir sicher, dass das Kalb wirklich schnell nach der Geburt ausreichend Biestmilch aufnimmt. Tut es das nicht von alleine, drenchen wir die Biestmilch“, erklärt die junge Landwirtin. Schnell muss es gehen, weil die Darmwand nur in den ersten Stunden nach der Geburt durchlässig für die Immunglobuline aus der Biestmilch ist. Impfung gegen Kälberdurchfall als Antikörperbooster Doch nicht nur die schnelle Biestmilchgabe ist wichtig, auch die Qua­ lität der Biestmilch muss stimmen, denn es müssen in diesem kurzen Zeitfenster so viele Antikörper wie möglich ins Kalb gelangen. Dr. Bernhard Schweizer, Inhaber der Tierklinik Feuchtwangen, empfiehlt, hier auf Nummer Sicher zu gehen: „Eine gute Möglichkeit, die Menge an schützenden Antikörpern in der Biestmilch noch zu steigern ist es, die Mutterkuh gegen bestimmte Erreger zu impfen. Dieses Prinzip nennt man Mutterschutzimpfung. Natürlich erhält mit der Impfung auch die Kuh einen gewissen Schutz bzw. wird dadurch der Erregerdruck im Betrieb gesenkt. Vor allem aber soll mit dieser Impfung das Kalb geschützt werden, weil es auf diese Weise zusätzliche spezifische Antikörper über die Biestmilch bekommt.“ Der Tierarzt betreut die Fragner GbR bereits seit vielen Jahren und vertritt ebenfalls die Meinung, dass vorbeugende Maßnahmen besser sind als später die Tiere aufwendig zu behandeln. Verena Hußmann setzt aufgrund dieser Empfehlung schon lange auf eine Mutterschutzimpfung, und zwar gegen Kälberdurchfall. „Früher hatten wir durchaus Probleme mit Kälberdurchfall. Kryptosporidien und Coronaviren waren ein großes Thema. Seitdem wir die Mutterschutzimpfung anwenden gegen Rota­, Coronaviren und öfter Wie wirkt eine Mutterschutzimpfung? Kälber erhalten durch die Mutter­ schutzimpfung eine passive Immuni­ tät, wenn sie ausreichend Kolostrum von geimpften Müttern aufnehmen. Der Schutz entsteht folgendermaßen: das tragende Tier wird 12 bis 3 Wochen vor dem Geburtstermin gegen Rota­, Coronaviren und E. coli geimpft. Das Immunsystem der Kuh/ Färse bildet Abwehrstoffe gegen diese Durchfallerreger. Diese werden in ho­ hen Konzentrationen im Kolostrum angereichert und gelangen so ins Kalb. Die Mutterschutzimpfung ver­ von ringert die Ausscheidung von Rota­ und Coronaviren über den Kot und reduziert das Auftreten und den Schweregrad Coronavirus­ bedingten Durchfallerkrankungen. Zu­ dem verhindert sie Neugeborenen­ durchfall, der durch Rotaviren und E. coli F5 (K99) verursacht wird. Voraus­ setzung für die Übertragung der Ab­ wehrstoffe über das Kolostrum ist natürlich eine optimale Kolostrum­ versorgung in den ersten Lebensstun­ den der Kälber. Das ermöglicht ihnen einen sehr guten Start ins Leben. E. Coli, ist Kälberdurchfall eigentlich kein Thema mehr bei uns. Auch die Durchfallverursachenden Kryptospori­ dien, die sich oft in von Durchfall geschwächten Kälber vermehren, haben wir im Griff. Damit sind wir sehr zufrieden. Die Impfung der Kühe erfolgt zum Trockenstellen, denn eine Kuh hat man zum Trockenstellen sowieso in der Hand. Unsere Kühe stehen etwa 6 bis 8 Wochen ist ausreichend für die Wirkung des Mutter­ schutzimpfstoffes“, so die Landwirtin. trocken, diese Zeit Impfstoff gut verträglich Der hier verwendete Mutterschutzimpf­ stoff von Boehringer Ingelheim schützt gegen die wichtigen Durchfallerreger. Er wird einfach als One­Shot verabreicht in einer Dosis von nur 2 ml und ist zu­ gelassen für die aktive Immunisierung von trächtigen Färsen und Kühen. „Die Wirksamkeit des Impfstoffes ist ganz hervorragend und auch die Verträglich­ keit ist sehr gut, das können wir jetzt nach gut einem Jahr Einsatz gut beurteilen. Die optimale Wirkung der Mutterschutzimp­ fung steht und fällt natürlich mit einer guten Kolostrumversorgung. Neugebore­ ne Kälber müssen ab der Geburt sofort mit dem Kolostrum geimpfter Muttertiere getränkt und danach am besten weiter mit der Transitmilch versorgt werden“, erklärt Dr. Schweizer. „So stellt man sicher, dass die Antikörper aus der Mutterschutzimpfung auch tatsächlich im Kalb landen.“ Kolostrumqualität überprüfen Das Erst­ und Zweitgemelk gibt Verena Hußmann genau aus dem oben genann­ ten Grund ausschließlich den frisch geborenen Kälbern. Sie bekommen zweimal am Tag 6 bis 8 Liter Milch. Solange sie im Kälberiglu sind, erhalten sie danach die Transitmilch aller gerade frisch abgekalbten Kühe. „Wir stellen fest, dass sich diese verlängerte Kolostrum­ gabe positiv auf die Leistungsfähigkeit der Kälber auswirkt“, so die Landwirtin. Um stets hochwertiges Kolostrum zu verfüttern, untersucht Verena Hußmann zur Sicherheit regelmäßig die Qualität des Kolostrums mit dem Refraktometer. „Kolostrum mit einem Wert von 22 % auf der Brix­Skala hat eine hohe Qualität, diesen Wert schaffen wir nicht immer. Bei 21 % nehme ich die Milch noch, aber bei 11

Zitzenversiegler – eine Chance für die Eutergesundheit Interview mit Frau Dr. Ulrike Exner, Tierärztin bei der Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH. Frau Dr. Exner, warum sollen Zitzen- versiegler gut für die Eutergesund- heit sein? Zitzenversiegler sollen verhindern, dass während der Trockenstehzeit Erreger in das Euter eindringen. Studien haben gezeigt, dass in 47 % der Zitzen eine Woche nach dem Trockenstellen noch kein Keratinpfropf ausgebildet war. Sogar nach 6 Wochen waren immer noch 23 % Dr. Ulrike Exner, Tiermedizinische Fachberatung, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH der Zitzen offen. Das ist besonders häufig bei Kühen der Fall, die mit höherer Milchleistung trockengestellt werden – ein bedeutender Risikofaktor für eine Infektion des Euters. Deswegen empfehlen Experten, jede Kuh mit Zitzen versieglern trockenzustellen, sogar dann, wenn sie auch einen antibiotischen Trockensteller bekommt. Es gibt allerdings die Angst, dass man sich durch das Einbringen des Zitzenversieglers erst recht Keime mit ins Euter holt. Wie sehen Sie das? Jede Eutertube muss hygienisch und sauber verabreicht werden – das gilt ganz besonders für die Zitzenversiegler. Auf unserer Webseite haben wir wichtige Tipps und Hinweise rund um die Anwendung zusammengestellt. Richtig angewendet, interne Zitzenversiegler das Risiko für eine klinische Mastitis nach dem Abkalben nahezu halbieren. kann der Auch der Haltung und der Hygiene der Trockensteher sollte man ausreichend Aufmerksamkeit widmen – gerade in dieser Phase ist es wichtig, dass sie sauber und bei gutem Kuhkomfort unter­ gebracht sind. Was muss man beim Anwenden des Zitzenversieglers denn sonst noch beachten? Zitzenversiegler werden etwas anders verabreicht als normale Eutertuben. Der Versiegler soll ja in der Zitzenspitze verbleiben und den Strichkanal nach außen abdichten. Nach dem Ausmelken desinfiziert man gründlich die Zitzenspit­ zen der Kuh und prüft, ob sie wirklich sauber sind. Ganz wichtig dabei sind 13

Meinungsumfrage zur TUM Jetzt teilnehmen und eine von 5 Sporttaschen gewinnen! Welches Format würden Sie für die TUM bevorzugen? Gedruckte Ausgabe Gedruckte Ausgabe, ergänzt um zusätzliche digitale Inhalte Rein digitale Ausgabe Welche Inhalte interessieren Sie am meisten? Aktuelles aus der Landwirtschaft Artikel zur Tiergesundheit und Zu sammenfassung aktueller Forschungsergebnisse, Erfahrungs­ berichte von Landwirten Wie oft möchten Sie neue Ausgaben des Magazins erhalten? Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Länge der Artikel? Würden Sie eine Webseite für das Magazin nutzen, um weiterführende Informationen zu den Artikeln zu erhalten? Ja Nein Vielleicht Haben Sie sonstige Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge für unser Magazin? Halbjährlich Jährlich Sehr zufrieden Nicht zufrieden Sehr unzufrieden Füllen Sie die Umfrage aus und senden Sie sie als Foto oder Scan mit Betreff: „Umfrage“ per E-Mail an: annika.bender@boehringer-ingelheim.de Teilnahmebedingungen und Datenschutzinformationen I. Teilnahmebedingungen Für die Teilnahme am Gewinnspiel im Rahmen des Tiergesundheit und Mehr, Ausgabe 2, 2024. 1. Veranstalter, Geltung der Teilnahmebedingungen Veranstalter dieses Gewinnspiels ist die Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Binger Straße 173, D-55216 Ingelheim am Rhein (im Folgenden „Veranstalter“), welche diese Teilnahmebedingungen zum Gegenstand ihrer Gewinnspiele „Tiergesundheit und Mehr Feedback“ macht. Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist möglich während vom 1.9.2024 – 30.11.2024. Der Veranstalter behält sich das Recht vor, das Gewinnspiel jederzeit aus wichtigem Grund auszusetzen oder zu beenden. Der Veranstalter behält sich ferner das Recht vor, diese Teilnahmebedingungen auch un- angekündigt einseitig zu ändern. Durch die Teilnahme am Gewinnspiel erklären Sie (im Folgenden „Teilnehmende*r“) sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden. 2. Teilnahmevoraussetzungen Teilnahmeberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in Deutschland, die zum Zeitpunkt der Teilnahme mindestens 18 Jahre alt sind. Amtsträ- ger*innen in ihrer Funktion als Amtsträger*in sind ausgeschlossen. Die Teilnehmenden verpflichten sich, keine rechtswidrigen Inhalte zu schreiben. Ein Anspruch auf Teilnahme besteht nicht. Der Veranstalter ist berechtigt, Teilnehmende zu disqualifizieren, die den Teilnahmevorgang manipulieren bzw. dieses versuchen und/oder gegen die Teilnahmebedingungen oder die guten Sitten verstoßen und/ oder anderweitig in unfairer bzw. unlauterer Weise versuchen, das Ge- winnspiel zu beeinflussen. Die Teilnahme ist kostenlos und kann nur ein Mal pro Gewinnspiel erfolgen. Eine Mehrfachteilnahme ist nicht möglich und führt zum Ausschluss. Eine Teilnahme im Namen von Dritten, z. B. durch einen Gewinnspielservice, ist nicht möglich. Von diesem Gewinnspiel sind Mitarbeitende des Veranstalters, die weiteren Gesellschaften des Veranstalters sowie Mitarbeiter von am Gewinnspiel beteiligten Firmen und deren Angehörige ausgeschlossen. Der Ausschluss kann auch nachträglich erfolgen und ein Gewinn in die- sem Fall zurückgefordert werden. 3. Gewinnermittlung und Gewinne Unter allen Teilnehmenden werden 5 Gewinne verlost. Es gibt die folgenden Gewinne: 1. Preis: Sporttasche im Wert von 24,22 € 2. Preis: Sporttasche im Wert von 24,22 € 3. Preis: Sporttasche im Wert von 24,22 € 4. Preis: Sporttasche im Wert von 24,22 € 5. Preis: Sporttasche im Wert von 24,22 € 4. Die Gewinner*innen werden durch die zufällige Ziehung (Losverfah- ren) unter allen Teilnehmenden, die alle Gewinnspielfragen vollständig eingereicht haben, ermittelt und von uns per E-Mail über den Gewinn informiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jede*r Gewinner*in erhält den Gewinn an die im Rahmen der Anmeldung angegebene Adresse versandt. Sollten die angegebenen Kontaktdaten fehlerhaft sein, ist der Veranstalter nicht verpflichtet, weitere Nachforschungen anzustellen. Die Nachteile, die sich aus der Angabe fehlerhafter Kontaktdaten ergeben, gehen zu Lasten der Teil- nehmenden. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst oder ausgezahlt werden. Der Gewinnanspruch kann nicht abgetreten oder auf Dritte übertragen werden. Sollten ein oder mehrere Teilnehmende fälschlicher Weise als Gewinner*innen benachrichtigt worden sein (z. B. wegen eines Fehlers bei der Auslosung und/oder dem Versand der Gewinnbenach- richtigung), wird der Veranstalter den bzw. die Teilnehmenden unver- züglich über diesen Fehler in Kenntnis setzen und die Gewinnbenach- richtigung korrigieren. Sonstige Sachpreise werden, soweit diese postversandfähig sind, den Gewinner*innen postalisch an die bei der Anmeldung angegebene Adresse gesandt. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst oder ausgezahlt werden. Eine kommerzielle Verwendung von Gewinnen, wie der Weiter- verkauf (mit Gewinn), Schwarzhandel und Ticketspekulationen (z. B. Versteigerung auf Auktionsplattformen wie eBay) ist untersagt. 4. Verantwortlichkeit, Haftung Der Veranstalter hat keinen Einfluss auf Ausfälle von Veranstaltungen sowie Verlegungen von Veranstaltungen. Er haftet nicht für Zugausfälle oder sonstige Ereignisse, die von Dritten oder sonstigen Umständen ausgehen und nicht vom Veranstalter zu verantworten sind und die dazu führen, dass der*die Gewinner*in die An- oder Abreise nicht antreten oder nicht wie geplant durchführen kann. Hat der Veranstalter nach Maßgabe gesetzlicher Bestimmungen für einen Sachschaden Ersatz zu leisten, der leicht fahrlässig verursacht wurde, so ist die Haftung des Veranstalters und seiner Erfüllungs- gehilfen folgendermaßen beschränkt: Er haftet nur bei Verletzung vertragstypischer Pflichten und ist auf den bei Vertragsschluss vorher- sehbaren typischen Schaden begrenzt. Diese Beschränkung gilt aus- drücklich nicht für Schäden, die durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit verursacht wurden, sowie bei einer Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit. 5. Schlussbestimmungen, Nutzungsrecht (1) Der Veranstalter behält sich das Recht vor, das Gewinnspiel anzu- passen, zu ändern oder abzubrechen, falls die Notwendigkeit besteht. Aus einer vorzeitigen Beendigung können keine Ansprüche hergeleitet werden. Hinsichtlich der Durchführung des Gewinnspiels ist der Rechts- weg ausgeschlossen. (2) Das Gewinnspiel unterliegt ausschließlich dem Recht der Bun- desrepublik Deutschland unter Ausschluss des Übereinkommens der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf (CISG) sowie unter Ausschluss der Kollisionsnormen, soweit deren An- wendung die Anwendung von Gesetzen anderer Rechtsordnungen als der der Bundesrepublik Deutschland zur Folge hätte. (3) Für den Fall, dass eine Bestimmung dieser Bedingungen für undurchsetzbar erachtet wird, wird die Wirksamkeit oder Durchsetzbar- keit der verbleibenden Bestimmungen hiervon nicht berührt, und die undurchsetzbare Bestimmung wird durch diejenige durchsetzbare Be- stimmung ersetzt, die der zugrunde liegenden Absicht der undurchsetz- baren Bestimmung am nächsten kommt. (4) Mit der Teilnahme am Gewinnspiel und der Beantwortung der Fragen räumt der*die Teilnehmende dem Veranstalter das einfache, zeit- lich, örtlich und inhaltlich unbeschränkte sowie unterlizenzierbare Recht ein, die Ergebnisse des Gewinnspiels zu werblichen und/oder kommuni- kativen Zwecken zu nutzen, insbesondere sie zu bearbeiten, vervielfäl- tigen, verbreiten, auszustellen, öffentlich wiederzugeben/zugänglich zu machen und/oder auf sonstige Weise zu nutzen. II. Datenschutzinformationen: Hinweise zur Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten Die im Rahmen der Teilnahme am Gewinnspiel erhobenen perso- nenbezogenen Daten (Antwort, Datum der Teilnahme, Vor- und Nach- name, Adresse, ggf. abweichende Versandadresse, Alter, E-Mail-Adres- se, ggf. Telefonnummer, die Gewinn- bzw. Nicht-Gewinn-Information) werden zum Zweck der Durchführung des Gewinnspieles einschließlich der Gewinnzustellung durch den Veranstalter, verarbeitet und genutzt. Zählt der*die Teilnehmer*in zu den Gewinner*innen, werden im Rah- men der Durchführung der Gewinnveranstaltung die dafür erforderli- chen Daten verarbeitet und genutzt. Der Veranstalter kann diese Daten zur Abwicklung des Gewinnspiels auch an Dienstleister weitergeben, die Aufgaben ganz oder teilweise zur Erledigung übernehmen (z. B. Transportunternehmen für die Gewinn- zustellung, organisatorische Abwicklung der Eventteilnahme). Die Ver- pflichtung dieser Dienstleister erfolgt analog den datenschutzrechtli- chen Bestimmungen. Eine Erweiterung der Zweckbestimmung der Datenverwendung ist damit nicht verbunden. Detaillierte Informationen zu unserer Datenschutzerklärung finden Sie unter: www.vetmedica.de/datenschutz Die personenbezogenen Daten werden nach der Zusendung bzw. Vergabe der Preise gelöscht. Rechtsbelehrung: Sofern Boehringer Ingelheim Daten zu Ihrer Per- son gespeichert hat, haben Sie nach DSGVO das Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Datenüber- tragbarkeit sowie auf Widerspruch. Zudem können Sie Ihre Einwilli- gungserklärung jederzeit ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft ändern oder widerrufen (Art. 21 DSGVO). Bitte beachten Sie dabei, dass Datenverarbeitungen, die vor dem Widerruf erfolgt sind, hiervon nicht betroffen sind. Bei Fragen zur Nut- zung personenbezogener Daten oder zur Datenverarbeitung wenden Sie sich bitte schriftlich an: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH – Datenschutzbeauftragter – Binger Straße 173 D-55216 Ingelheim am Rhein oder per E-Mail an datenschutz@boehringer-ingelheim.com Bei Fragen und im Falle möglicher Bedenken gegen die Datenver- arbeitung, können Sie sich zudem an die Datenschutzbehörde in dem Mitgliedstaat ihres gewöhnlichen Aufenthaltsorts oder an die für uns zuständige Datenschutzbehörde wenden: Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informations- freiheit Rheinland-Pfalz, Hintere Bleiche 34, 55116 Mainz, poststelle@datenschutz.rlp.de 15